Hier lernen Sie faszinierende Geschichten von Menschen kennen, die jeden einzelnen Tag erinnern, nach einmaligem Überflug über London eine detailgetreue Stadtansicht zeichnen können oder ihren eigenen Schlaganfall analysiert haben. Geschichten wie diese werfen auf die Frage, was Bewusstsein eigentlich ist und wie es funktioniert, nochmal ein ganz anderes Licht.
Im Alter von drei Jahren wurde er als autistisch diagnostiziert. Im Alter von fünf Jahren stellte ein Lehrer an der Queensmill School in London fest, dass die einzige Aktivität, bei der Stephen wirklich in seinem Element war, das Zeichnen war. Es war sein Weg, mit der Welt zu kommunizieren. Neben Autos begann Stephen im Alter von sieben Jahren, Landschaften und Städte zu zeichnen. Als Stephen neun Jahre alt wurde, lernte er schließlich zu sprechen und begann kurz darauf seine Karriere als Künstler.
1987 kam Stephen mit der Literaturagentin Margaret Hewson in Kontakt. Sie vermittelte Stephen die Möglichkeit an der angesehenen City and Guilds of London Kunsthochschule Zeichnen und Malerei zu studieren. Im Jahr 1998 schloß Stephen sein Studium dort ab. Was Stephen einzigartig macht und von anderen Künstlern unterscheidet, ist sein fotographisches Gedächtnis kombiniert mit der Fähigkeit, diese inneren Bilder später auf einer Leinwand zu reproduzieren. Er nahm in Lauf der Jahre an mehreren Fernsehdokumentationen teil, bei denen er mit einem Hubschrauber über unterschiedliche Metropolen geflogen wurde und später seine Eindrücke auf einer gigantischen Leinwand wiedergeben sollte.
Nachstehend finden Sie einige kurze Dokumentation zu Stephen Wiltshire. Und hier geht es zu seiner Website: https://www.stephenwiltshire.co.uk/ beziehungsweise zu seinem Youtube-Kanal: https://www.youtube.com/user/stephenwiltshire/videos
10:26 Minuten, englisch
Dies ist ein kurzer Dokumentarfilm über Stephen Wiltshire - gedreht in Houston im April 2016.
5:22 Minuten, englisch
Dieses kurze Video dokumentiert Stephen Wiltshire's Überflug über Rom und sein anschließendes Zeichnen der Stadt.
2:47 Minuten, englisch
Dieses knapp dreiminütige Video zeigt im Zeitraffer Stephen Wiltshires Zeichnen der Skyline von Brisbane.
Seit Jill Price 10 Jahre alt war, hat sie täglich Tagebuch geführt, aber im Gegensatz zu praktisch allen anderen Menschen macht sie dies nicht, um sich später mal an frühere Erlebnisse erinnern zu können sondern sie macht dies, um mit den Folgen einer äußerst ungewöhnlichen Diagnose klarzukommen: Dem hyperthymestischen Syndrom - dies bedeutet, dass Jill sich an jedes Ereignis an jedem Tag ihres Lebens erinnern kann. Es gibt nur etwa 20 Menschen auf der Erde, denen auch diese Diagnose gestellt wurde.
In Jill's Verstand läuft praktisch permanent ein paralleler Film zu dem ab, was sie gerade im Alltag erlebt und sie kann diesen zweiten Film nicht einfach abstellen. Im Alter von 8 Jahren (im Juli 1974) bemerkte sie, dass sie sich an fast alle Erlebnisse ihrer Kindheit erinnern kann - allerdings eben nicht an absolut alle.
Die lückenlosen Erinnerungen beginnen für Jill am 5. Februar 1980 - als sie 14 Jahre alt war. Seit diesem Tag kann sie sich an alles erinnern, was sie an jedem Tag erlebt hat. Sie kann sich dabei nicht nur genau an das erinnern, was sie jeweils getan hat sondern sie kann auch präzise Daten für Ereignisse im Weltgeschehen nennen oder sich an die Sendetermine und den Inhalt ihrer Lieblingsfernsehserien von vor 30 Jahren oder eben einfach nur an das Wetter am jeweiligen Tag erinnern.
Im Jahr 2000 kontaktierte Jill den Neurobiologen Dr. James McGaugh von der Universität von Kalifornien-Irvine, weil sie sich von ihm Hilfe erhoffte. McGaugh begann seine Untersuchungen damit, Jill Fragen zu Ereignissen des Weltgeschehens zu stellen, die er zufällig aus einem Geschichts-Almanach auswählte. Er war schockiert über die präzisen Antworten, die Jill ihm gab. Nur eine einzige Frage beantwortet Jill "falsch", allerdings musste Dr. McGaugh mehrere Wochen später feststellen, dass der Almanach an dieser Stelle fehlerhaft war und dass Jill auch in diesem Fall recht hatte.
Dr. McGaugh nutzte auch die über 50.000 Seiten aus Jill's Tagebüchern, um mit ihrer Hilfe Jill's persönliche Erinnerungen der letzten 30 Jahre zu verifizieren. Dabei waren restlos alle Antworten, die Jill bei diesen Tests gab, korrekt.
MRT-Aufnahmen von Jill's Gehirn zeigten, dass ihr Gehirn in bestimmten Bereichen etwa das dreifache Volumen aufweist, wie das einer durchschnittlichen Frau ihres Alters. Aber abgesehen davon wurden keine weiteren Veränderungen festgestellt. Die tieferen Ursachen für Jill's Erinnerungsvermögen bleiben deshalb bis heute ein Mysterium.
8:59 Minuten, englisch
Im Jahr 2008 gab Jill Price ihr erstes Fernsehinterview - bis dahin wurde ihr Name geheimgehalten und in wissenschaftlichen Veröffentlichungen anonymisiert. Hier folgt ein Auszug des Interviews.
46:58 Minuten, englisch
Jill's Leben ist aufgrund ihres lückenlosen Gedächtnisses relativ kompliziert, da sie sich eben permanent an alles erinnern kann und viel über Fehler ihrer Vergangenheit nachdenkt, die andere Menschen einfach vergessen oder verdrängen würden. Nach ihrem Interview in 2008 war Jill sehr zurückhaltend was weitere Interviews betrifft. Im Jahr 2012 gab Jill dann jedoch dem Dokumentarfilmmacher Barnaby Peel für seinen BBC-Film "The Boy Who Can't Forget" (Der Junge der nicht vergessen kann) ein weiteres Interview. Dieser Film berichtet über Aurelien Hayman, einen damals 20-jährigen Studenten aus England, bei dem ebenfalls das hyperthymestischen Syndrom diagnostiert wurde.
13:38 Minuten, englisch
Dies ist Teil 1 einer englischsprachigen CBS-Dokumentation zu einigen anderen Betroffenen mit diesem ungewöhnlichen Erinnerungsvermögen.
12:51 Minuten, englisch
Dies ist Teil 2 der englischsprachigen CBS-Dokumentation zu einigen anderen vom hyperthymestischen Syndrom Betroffenen.
Dr. Darold Treffert ist ein amerikanischer Psychiater, der seit über 50 Jahren das Savant-Syndrom (Inselbegabung) erforscht. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung wo ein Mensch an einer schweren Entwicklungsstörung leidet, jedoch in bestimmten Teilbereichen außergewöhnliche Leistungen vollbringen und Dinge wissen und können, die sie nie gelernt haben bzw. lernen mussten.
In diesem Interview spricht Dr. Treffert mit Jason Padgett, einem Savant mit einer Inselbegabung im Bereich Mathematik, die unmittelbar nach einer schweren Kopfverletzung aufgetreten ist.
Die ersten 39 Minuten dieses Interviews wurden deutsch synchronisiert. Wie Sie schnell merken werden, wird hier von Dr. Treffert eine rein materialistische Perspektive vertreten, die im Gegensatz zu sämtlichen Indizien und Forschungsstudien steht, die in dieser Rubrik "Bewusstseinsforschung" zusammengetragen wurden. Es stellt sich darum durchaus die Frage, ob es für das Phänomen der Inselbegabung nicht auch eine andere, nicht-materialistische Erklärung gibt und ob diese Menschen ihr nie gelerntes Wissen vielleicht auf nicht-physische Weise erlangt haben könnten...
39:21 Minuten, deutsche Übersetzung
00:05 Einführung ins Thema Savant-Syndrom (Inselbegabung)
03:00 Jason's früheres Leben, seine lebensverändernde Kopfverletzung
10:40 Jason's zufälliges Treffen mit einem Physiker, Verständnis durch Mathematikkurse
12:25 Befremdliche veränderte Realitätswahrnehmung, Beruhigung nicht der einzige zu sein
14:25 Eigenschaften von Menschen mit erworbenem Savant-Syndrom, Trade-Off, Fähigkeiten kontrollieren lernen
19:30 Die 3 zentralen R-Faktoren, Savants wissen Dinge, die sie nie gelernt haben, "vorinstalliertes" Wissen
23:20 Wie sind diese Fähigkeiten ins Gehirn gelangt? Zugriff auf unbewusstes Wissen erlangen
27:50 Meditation und Atemtechniken, andere Bewusstseinszustände erreichen
30:30 Die rechte Gehirnhälfte mehr nutzen, ganzheitliches Verständnis erlangen
33:15 Wie will Jason seine neuen Fähigkeiten nutzen? Das Interesse von Kindern an Mathe erhalten
35:35 Jason's Mathe-Lernprozess, vermittelte Denkstrukturen, neue Herangehensweisen
38:20 Wie hat Jason sein Wissen mit anderen geteilt? Neues Mathebuch, neuer Kinofilm über Jason's Leben
13:41 Minuten, englisch
Dies ist ein kurzer kurzer englischer Dokumentarfilm über Jason Padgett, der seine Lebensgeschichte von seinem Unfall und der daraus resultierenden Inselbegabung erzählt.
Die Neuroanatomistin Jill B. Taylor hatte eine Erfahrung, von der viele Neurowissenschaftler nur träumen können: Eines Morgens bemerkte sie, dass sie gerade einen massiven Schlaganfall erlitt. Während des Schlaganfalls merkte sie, wie sich ihre Hirnfunktionen Schritt für Schritt abschalteten: Sprache, Bewegung, Verstehen. Sie beobachtete und merkte sich jeden Augenblick dieser Erfahrung. Im folgenden Video sehen Sie ihren beeindruckenden Erfahrungsbericht.
18:11 Minuten, deutsche Übersetzung
Dieses Video zeigt Jill B. Taylor's beeindruckenden Erfahrungsbericht im Rahmen eines TED-Talks aus dem Jahr 2011.
Nachdem bei Ben Underwood im Alter von zwei Jahren Tumore in seinen Augen festgestellt wurden, mussten sie ihm im Alter von drei Jahren beide entfernt werden. Er brachte sich danach selbst bei, ein inneres Bild seiner Umgebung wahrzunehmen, indem er Klickgeräusche mit seiner Zunge erzeugte und das Echo der Klicks in ein inneres Bild umwandelte. Er begann damit im Alter von drei Jahren und verbesserte seine Technik, sodass er sowohl Echos von Gegenständen aus Metall, Holz oder auch anderen Menschen wahrnehmen konnte. Ben war in der Lage, den Abstand zu Gegenständen in seiner Umgebung dadurch zu lokalisieren, wie laut oder leise das Echo war.
Da er zwei Glasaugenprothesen trug, war seine Behinderung nicht auf den ersten Blick offensichtlich. Ben benutzte nie einen Blindenhund oder einen Blindenstock. Nachdem über seine ungewöhnliche Fähigkeit in den Medien berichtet wurde, war er zu Gast in Fernsehsendungen und es wurden Artikel über ihn geschrieben.
Die wichtigste Person in Ben's Leben war seine Mutter. Sie sagte ihm von klein auf: "Dein Name ist Benjamin Underwood und du kannst alles erreichen". Ben hatte auch ein spezielles Talent wahrzunehmen, wie andere Menschen über ihn dachten, ob sie ihn als Mensch ablehnten oder annahmen. Ben's Krebs kehrte im Jahr 2007 zurück. Diesmal war die Therapie nicht erfolgreich und Ben starb eine Woche vor seinem 17. Geburtstag.
3:02 Minuten, englisch
Dieses kurze englischsprachige Video gibt einen interessanten Einblick in die unglaubliche Geschichte von Ben Underwood.
Dieses Interview mit einem 9-jährigen Jungen über den Sinn des Lebens entstand eher zufällig: Zia Hassan (https://www.ziahassan.com/) hatte am Tag des Interviews eine Freundin besucht, die gerade einige Jungen beim Spielen beaufsichtigte. Dadurch kam Zia mit dem Jungen in diesem Video ins Gespräch und merkte schnell, dass er ziemlich aufgeweckt ist. Zia holte daraufhin seine Kamera aus dem Auto und dann entstand dieses spontane Interview.
5:25 Minuten, deutsche Übersetzung
Die Kurzfassung des Videos im englischen Original (https://www.youtube.com/watch?v=SvMiXk2gGSk&t=0s) hat mehrere Millionen Aufrufe auf Youtube. Hier sehen Sie unsere deutschsprachige Übersetzung.