Theoretisch geht in einer Demokratie alle Macht vom Volke aus. Das ist ein Nachteil für elitär denkende, nach Macht und Kontrolle strebende Personen. Sie nutzen darum "weiche" Herrschaftstechniken, um ihren Willen durchzusetzen.
1.1 Die Struktur moderner Demokratien: Wie mächtige Akteure Einfluss nehmen können
2:51 Minuten, deutsch
Fast nie werden elitäre Clubs wie die Bilderberger öffentlich thematisiert - was sicherlich auch daran liegt, dass die Organisatoren fast nichts nach außen kommunizieren und alles dafür tun, um ungestört zu bleiben. Dass dies nicht immer zur Gänze gelingt, zeigt dieser seltene Beitrag im öffentlich-rechtlichen Fernsehen aus dem Jahre 2011.
1:26 Minuten, deutsch
Tilo Jung vom Youtube-Kanal "Jung&Naiv" und eine weitere Journalistin wollten auf dieser Pressekonferenz nähere Informationen zur Teilnahme der damamigen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen an einer Bilderberg-Konferenz erhalten. Die Antwort verdeutlicht das hohe Maß an Intransparenz, das mit diesen Treffen einhergeht...
9:21 Minuten, deutsch
Der Journalist und Kabarettist Frank-Markus Barwasser thematisierte 2012 in einer ZDF-Show in seiner Rolle als "Erwin Pelzig" Querverbindungen zwischen mächtigen Akteuren, hier ausgehend von der mächtigen US-Bank "Goldman Sachs". Wenngleich dies natürlich eine kabarettistische Annäherung ist und keine wissenschaftliche Untersuchung, bildet es doch einen unterhaltsamen Einstieg ins Thema. Die genannten Personen mögen in der Zwischenzeit nicht mehr aktuell sein, die Strukturen und Organisationen bestehen aber nach wie vor, ähnliche Querverbindungen lassen sich auch heute nachweisen.
1.2 Die Kunst der Meinungsmanipulation: Lippmann, Bernays und die Erfindung der Propaganda
Walter Lippmann
Sie propagierten darum das Konzept der Elitendemokratie: Die Eliten eines Landes müssten das unvernünftige Volk lenken, um Chaos und irrationale Entscheidungen - zu verhindern. Beispielhaft für diese Ansicht steht der Mitbegründer des CFR und damals einflussreichste Journalist der USA, Walter Lippmann, der diesen Standpunkt in seinem Buch "Die öffentliche Meinung" darlegte (siehe Abschnitt 4: Weiterführende Informationen und Buchtipps).
Edward Bernays Unterschrift
Bernays nutzte die psychologischen Forschungsergebnisse seines Onkels, um Manipulationstechniken zu entwickeln, mit denen man den Willen des Volkes so lenken konnte, wie die Eliten es wünschten. Er nannte diese Techniken "Propaganda" und veröffentliche ein gleichnamiges Buch darüber (siehe Abschnitt 4: Weiterführende Informationen und Buchtipps). Ein gewisser Joseph Göbbels konnte sich später für dieses Buch begeistern - mit den bekannten Folgen für den weiteren Verlauf der Geschichte.
Weil der Begriff "Propaganda" nach dem zweiten Weltkrieg äußerst negativ besetzt war, nutzten Eliten die gleichen Techniken fortan unter anderen Begriffen weiter: "Public Relations" oder einfach "Werbung".
19:51 Minuten, deutsch
Dies ist ein Ausschnitt aus der ARTE-Doku: "Über Bananen und Republiken" aus dem Jahr 2017. Er zeigt am historischen Beispiel der "United Fruit Company" die Verbindung wirtschaftlicher Macht zur Politik und welche Rolle Edward Bernays dabei spielte.
6:12 Minuten, deutsch
Ein weiterer kurzer ARTE-Ausschnitt, der den großen Einfluss Bernays auf die Weltgeschichte und die Ausgestaltung unserer Demokratien verdeutlicht.
1:49 Minuten, deutsch
Dass Propaganda nicht nur in den 1920er Jahren oder im Kalten Krieg stattfand, beweist dieses besondere Ereignis von 1990. Da es aufflog, wissen wir davon. Ausschließen, das Ähnliches auch heute stattfindet, ohne dass es auffliegt, können wir nicht.
99 Minuten, englisch
Dieser englisch-sprachige Dokumentarfilm zeigt ausführlich, wie Propaganda/PR zu einem machtvollen Werkzeug westlicher Demokratien geworden sind. Mehrere Medien-Experten werden zu ihren Ansichten interviewt.
1.3 Vorträge von Prof. Mausfeld zum Thema "weiche" Herrschaftstechniken
87 Minuten, deutsch
Prof. Rainer Mausfeld studierte Psychologie, Mathematik und Philosophie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn sowie Mathematische Psychologie an der Universität Nijmegen. Nach seiner Promotion im Jahr 1984 war er Gastprofessor an der University of California, Irvine. 1990 habilitierte Mausfeld an der Universität Bonn und wurde 1993 Professor für Allgemeine Psychologie an der Universität Kiel.
In diesem Vortrag spricht er schwerpunktmäßig über den gezielten Einsatz von Angst als Mittel der Herrschaft.
99 Minuten, deutsch
Von dem Kanal, der dieses Video veröffentlicht hat, möchten wir uns als unabhängige Plattform abgrenzen, das schmälert aber nicht den Wert der Überlegungen an sich, die Prof. Maus in diesem Vortrag anstellt:
0:00:25 Die Beliebtheit der Metapher der Lämmer
0:03:55 Was macht Demokratie so attraktiv? Perspektive "von oben" und "von unten"
0:06:40 Die Illusion von Demokratie als Lösung, demokratische Agenda als Legitimationshülle
0:10:20 Einige Umfrageergebnisse zur Demokratiewahrnehmung
0:13:25 Revolte der Eliten gegen das ignorante Volk
0:14:50 Historische Betrachtung: Ziele der Herrschenden, psychische und physische Machtausübung
0:18:05 Herrschaftstechniken: hard power, soft power
0:21:40 Elitenwissen über die Psyche des Volks, Entscheidungsverhalten
0:24:15 Rahmenerzählung zur Sinngebung, Idiologische Definitionen von "Elite" und "Volk"
0:29:35 Friedrich II: Ist es nützlich das Volk zu belügen?
0:32:30 Ziel der Meinungsmanipulation: Die Fähigkeit zur Ausbildung von Überzeugungen abbauen
0:37:00 Affektive Mentalvergiftung (Ablenkziele, Hass, Konsumismus, Ängste blockieren das Denken)
0:39:05 Kognitive Mentalvergiftung (Orwell'sche Falschwörter, Wortaberglauben, Denunziationsbegriffe)
0:43:40 Bedeutungsspektrum des Begriffs Antiamerikanismus
0:45:50 Bedeutungsspektrum des Begriffs Exeptionalismus
0:50:45 Bedeutungsspektrum des Begriffs Populismus
0:55:15 Meinungsmanipulation: Aktualindoktrination (Propaganda vs. Nachrichten)
0:58:25 Meinungsmanipulation: Tiefenindoktrination (Schulen, Medien)
1:00:45 Die Idee des "benevolenten Imperiums" - USA / Römisches Reich
1:18:15 Die Idee der "repräsentativen Demokratie" und Alternativen dazu
1:31:30 Neoliberalismus, Faschismus, 1789
1:35:20 Errungenschaften der Aufklärung, Gegenaufklärung, Erfolge der Tiefenindoktrination
2:34 Minuten, englisch
Diese sehenswerte Netflix-Doku (dort auch in deutsch verfügbar) kritisiert die unmoralischen Absichten der großen Internetkonzerne wie Google und Facebook sowie die negativen Auswirkungen der Nutzung ihrer Social-Media-Dienste.
Thematisiert werden die bewusst provozierte Internet- und Social-Media-Sucht (durch ständige, gezielte Benachrichtigungen, Empfehlungsalgorythmen etc.), das Schüren von Ängsten, Depressionen, das Polarisieren der Gesellschaft durch den Filterblasen-Effekt und die rasante Verbreitung von Fake News u.v.m.
Die Doku ist zugegebenermaßen etwas zugespitzt und dystopisch statt differenziert, eignet sich aber hervorragend, um die manipulativen Techniken darzustellen, mit denen die großen Tech-Konzerne unsere Bildschirmzeit maximieren wollen, um durch Werbeeinnahmen ihre Gewinne zu steigern.
55:14 Minuten, deutsch
Nick Davies arbeitet seit 1976 als Journalist und Freelancer, unter anderem für die britische Zeitung The Guardian, außerdem produziert er Dokumentarfilme und hat mehrere Bücher geschrieben. Für seine Arbeit als investigativer Journalist hat er bereits mehrere Auszeichnungen erhalten, unter anderem "Journalist des Jahres", "Reporter des Jahres" und "Feuilletonist des Jahres". Nick hält auch Vorlesungen über Techniken des investigativen Journalismus. Im November 2009 erhielt er für seine Verdienste im Journalismus von der Universität von Westminster ein Ehrenstipendiat.
Nick's Webseite: http://www.nickdavies.net
In diesem Vortrag von 2012 spricht Nick über seine Ansichten und Einsichten nach zu dieser Zeit über 35 Jahren Erfahrung als investigativer Journalist. Dabei geht er auf den Interessenkonflikt zwischen wahrer Berichterstattung und der profit-orientieren Agenda der Konzernführung ein, welche die Zeitung besitzt. Nick kritisiert die im Fließband-Journalismus übliche Arbeitsweise und erklärt, wieso objektive Berichterstattung gar nicht möglich ist und wieso die Regel "stets beide Seiten zu Wort kommen zu lassen" oft nicht zur Wahrheit sondern eher zur Verwirrung beiträgt.
Ein interessanter und zugleich unterhaltsamer Vortrag, nicht nur für Journalisten, sondern auch für Menschen, die mal die Welt der Presse durch die Augen eines langjährigen Journalisten sehen wollen.
0:00:10 Investigative Berichterstattung, Aussprechen von Wahrheit, Konzerninteressen
0:02:30 3 goldene Regeln des Journalismus, Konsum anderer Medienquellen, Zitate
0:05:55 Konsens-Sichtweise der Welt, rebellische Journalisten
0:07:15 Forderung nach Objektivität, Auswahlkriterien, Themenauswahl
0:12:35 Perspektive der Berichterstattung, Pseudo-Objektivität
0:15:40 PR-Agenturen, Medienmanipulation durch selektive Wahrheiten
0:21:30 Propagenda-Industrie, Einschleusen von US-Regierungs-Propaganda in England
0:24:50 Pseudo-Aktivistenbewegungen der PR-Industrie
0:26:35 Beispiel: Golfkriegs-Propaganda
0:30:25 Beispiel: US-Angriff auf Fallujah im November 2004
0:32:25 Logistische Dringlichkeiten, Ninja Turtle Syndrom
0:34:30 Beispiel: Angebliche Sex-Affaire von Prinz Charles
0:37:00 Moralische Panik & vorbestimmte Blickwinkel
0:40:30 Billige Stories, immer weniger wahrheitsgetreue Berichterstattung
0:43:20 Die Problematik der "beide Seiten zu Wort kommen lassen"-Regel
0:47:10 Beispiel: UNO-Waffeninspektor Scott Ritter
0:49:40 Frage zu zukünftigen Finanzierungsmodellen für Nachrichten
0:53:50 Frage zu alternativen Bloggern versus Mainstream-Medien
98 Minuten, deutsch
Der Dokumentarfilm "Kann nicht sein was nicht sein darf!?" entstand im Rahmen einer Diplomarbeit des Machers Stefan Enderle. In seinem gleichnamigen Blog beobachtet er schon seit längerem kritisch die Medienszene. Er schaffte es, mehrere kompetente Ansprechpartner aus dem Bereich Medien für diesen Dokumentarfilm vor die Kamera zu bekommen, u.a. Prof. Dr. Siegfried Weischenberg (Professor für Journalistik und Kommunikationswissenschaft) und Prof. Dr. Hans Mathias Kepplinger (Professor für Empirische Kommunikationsforschung)
Themen der Doku sind unsere Medienlandschaft, deren Drahtzieher und die verschiedenen Einflüsse, die zu dem führen, was wir Nachrichten nennen. Der Film ist schon etwas älter (2009), seine Grundaussagen sind aber immer noch aktuell, wenngleich sie sich eher auf alte Medien (Presse, TV) beziehen.
28:18 Minuten, englisch
In diesem Film setzt sich Regisseur Randall Evans mit mehreren Dokumentarfilmen wie z.B. Al Gore's "Eine unbequeme Wahrheit", dem ersten "Zeitgeist"-Film sowie "Kony 2012" auseinander. Wie sind diese Filme aufgebaut, um "Wahrheiten" zu vermitteln? Welche Methoden kommen in ihnen zum Einsatz, um Botschaften zu transportieren? Eine wissenschaftliche Veröffentlichung muss detailierte Quellenverweise beinhalten, aber diese Regeln gelten nicht für Dokumentarfilme. Speziell in Zeiten von Youtube kann jeder seine eigene Version der Wahrheit als Film veröffentlichen.
Dieser 28-minütige Dokumentarfilm untersucht die "Kunst der Täuschung" aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Sie sollten sich diesen Film wirklich bis zum Ende anschauen, denn am Ende des Films werden Sie auf einige Aspekte bezüglich dessen, was Sie gerade gesehen haben, aufmerksam gemacht, die sie vielleicht vorher nicht wahrgenommen hatten. Um die Brillianz dieses Films zu erfassen, muss man ihn vielleicht ein zweites Mal anschauen, um das, was man durch den Film gelernt hat, auf den Film selbst anzuwenden. Ein echt interessantes Filmexperiment...
01:10 Lektion 1: Dokumentarfilme können über ein vorher festgelegtes Drehbuch verfügen
03:20 Lektion 2: Angst
07:10 Lektion 3: Beweise ohne Quellenangaben
14:30 Lektion 4: Die Augen erfreuen, während man Lügen erzählt
18:15 Lektion 5: Wahrheiten werden nicht durch Mehrheitsmeinungen festgelegt
23:20 Lektion 6: Am Ende wird die Agenda enthüllt
3.1 Verdrängungsmechanismen und Politik
42:20 Minuten, deutsch
10 Jahre nach dem Beginn des Krieges der USA gegen den Irak im Jahr 2003 will die Dokumentation „Es begann mit einer Lüge – Deutschland und der Irak-Krieg“ den Ereignissen im Vorfeld nachgehen. Welche Gründe gab es für die offensichtlichen Unwahrheiten? Warum lehnte es die damalige Bundesregierung unter Schröder/Fischer ab, sich an dem Krieg gegen den Irak zu beteiligen?
Die Dokumentation in Zusammenarbeit mit der BBC zeigt u.a., wie die Aussagen eines einzigen Informanten von der Weltmacht USA genutzt wurde, um einen umstrittenen Krieg zu führen. Im Mittelpunkt steht ein langes, exklusives Fernsehinterview mit dem Informanten Curveball. Anhand der Aussagen von damals Beteiligten wie Joschka Fischer, dem damaligen deutschen Botschafter bei der UN, Gunter Pleuger und ehemaligen CIA Mitarbeitern entsteht ein Bild darüber, wer wen benutzt hat, um den Einmarsch in den Irak zu rechtfertigen.
3.2 Abschließende Gedanken aus der Grundsatzperspektive
614 Minuten, englisch, mp3-Stream
https://www.youtube.com/watch?v=Y460qLK0-ZA
Larken Rose ist ein anarchistischer Denker und Aktivist aus den USA und Autor mehrerer Bücher. Anarchisten gehen soweit, die Legitimität von Herrschaft überhaupt in Frage zu stellen und sie lehnen jegliche staatliche Strukturen ab. Stattdessen sezten sie auf maximale Freiheit, Freiwilligkeit und Selbstorganisation.
Ob dieser radikale Gedanke einen praktikablen Ausweg aus unseren aktuellen gesellschaftlichen Problemen darstellt, darf wohl stark bezweifelt werden. Aus philosophischer Sicht liefert dieser Ansatz dennoch viele streitbare Anregungen und läd zur grundlegenden Reflexion darüber ein, wie wir als Menschheit auf dieser Erde eigentlich miteinander leben wollen.
Wer dieser Reflexion lieber in deutscher Sprache folgen will, kann die deutsche Übersetzung in Buchform beziehen. Sie ist im folgenden Abschnitt 4 verlinkt: Weiterführende Informationen und Buchtipps
44:16 Minuten, englisch
Mit ihrem Roman "Gott der kleinen Dinge" schaffte die indische Autorin Arundhati Roy um die Jahrtausendwende den internationalen Durchbruch. Sie nutzte fortan ihre Popularität, um als politische Aktivistin in zahlreichen Reden grundsätzliche Gesellschaftskritik zu üben. Eine dieser Reden ist diese gefeierte Rede bei der Lannan Gesellschaft im September 2002. Darin spricht Arundhati Roy über die Macht der USA, den Krieg gegen der Terror, Globalisierung, den Missbrauch des Begriffs Nationalismus und die zunehmende Ungleichheit zwischen Arm und Reich. Mit Lyrik und Leidenschaft kombiniert sie ihre schriftstellerischen Talente mit umfassendem Sachverstand, um dadurch die globale Ungerechtigkeit bloßzustellen und ein hoffnungsvolles Bild für die Zukunft zu zeichnen.