Bewusstseinsforschung >
Bewusstsein und Parapsychologie


Parapsychologische Forschung wird von der materialistischen Wissenschaft weitgehend tabuisiert und ist der Öffentlichkeit kaum bekannt. Hier finden Sie einen allgemeinen Überblick über ihre Pioniere und Forschungsansätze. Andere Artikelseiten der Rubrik „Bewusstseinsforschung“ befassen sich ihrerseits tiefergehend mit ganz spezifischen parapsychologischen Forschungsgebieten wie Intuition und Vorahnung, Telepathie, Nahtoderfahrungen, Medialität und weiteren mehr.


Inhaltsübersicht:

  1. Prof. Etzel Cardeña - Aufruf zur offenen Erforschung aller Aspekte von Bewusstsein:  Ein offener Brief mit über 90 wissenschaftlichen Unterstützern auf Initiative von Prof. Etzel Cardeña. 
  2. Dr. Dean Radin - Pionier der parapsychologischen Forschung: Dean Radin ist sicherlich einer der international bekanntesten Forscher und Autoren auf dem Gebiet der Parapsychologie. Seit Jahrzehnten ist er leitender Forscher am "Institute of Noetic Sciences (IONS)" und war mehrfach Präsident der "Parapsychological Association".
  3. Weitere Forscher und Studien auf dem Gebiet der Parapsychologie: Hier finden Sie Interviews, Vorträge oder Studien von Forschern wie Prof. Robert Jahn, Prof. Adrian Parker, Prof. Stephen Braude, Prof. Günther Ewald, Dr. Diane H. Powell, Dr. Rupert Sheldrake, Dr. Michael Nahm und Dr. Nancy L. Zingrone
  4. Weiterführende Informationen und Buchtipps

1) Aufruf zur offenen Erforschung aller Aspekte von Bewusstsein

Prof. Etzel Cardeña ist Professor für Psychologie an der Lund Universität in Schweden, wo er CERCAP leitet, das Zentrum für Bewusstsein zur Erforschung von anormaler Psychologie.

Seine Hauptforschungsgebiete beinhalten ungewöhnliche Erfahrungen (wie scheinbare PSI Phänomene), hypnotische Neurophänomenologie und dissoziative Reaktionen auf Trauma sowie dissoziative Störungen. Er ist Mitglied zahlreicher Organisationen wie der APA und APS und war Präsident von drei Fachorganisationen. Seine ca. 400 Publikationen beinhalten die Bücher "Vielfalt ungewöhnlicher Erfahrungen" sowie "Bewusstseinsveränderung Band 1 und 2".

Professor Cardeña hat einen Aufruf verfasst, der sich für die gründliche Erforschung von PSI-Phänomenen sowie Anomalien von Bewusstsein ausspricht. Der Aufruf wurde von 90 Wissenschaftlern unterzeichnet, die meisten davon Professoren an renommierten Universitäten in der ganzen Welt.

Hier finden Sie die Homepage und die Publikationen von Prof. Etzel Cardeña: https://portal.research.lu.se/en/persons/etzel-carde%C3%B1a

Aufruf zur offenen Erforschung aller Aspekte von Bewusstsein (publiziert in Frontiers in Human Neuroscience, 8. Januar 2014)

Wissenschaft lebt von offenen, informierten Diskussionen über alle vorliegenden Beweise, genauso wie von der Erkenntnis, dass Wissen stets vorläufig ist und oft revidiert werden muss. Diese Einstellung steht im Kontrast zum Erlangen von Überzeugungen oder den Behauptungen von Autoritätsfiguren. Die Suche nach Wissen - egal zu welchen Einsichten dies auch führen mag - inspirierte bereits im Jahr 1882 eine Gruppe angesehener Wissenschaftler und führte damals in London zur Gründung der Gesellschaft für paranormale Forschung (Society of Psychical Research).

Zielsetzung dieser Gesellschaft war die "vorurteilsfreie Erforschung der umfangreichen Sammlung fragwürdiger Phänomene mit der gleichen leidenschaftslosen Gründlichkeit, welche der Wissenschaft die Lösung so vieler anderer Probleme ermöglicht hat". Einige der dabei untersuchten Bewusstseinsbereiche wie psychologische Dissoziation, Hypnose und vorbewusste Wahrnehmungen sind heute fester Bestandteil der Mainstream-Wissenschaft. Dies gilt jedoch nicht für Forschung über angebliche Telepathie oder Vorahnungen, welche durch einige Wissenschaftler (allerdings basierend auf Umfragen eine klare Minderheit) a priori als Pseudowissenschaft oder illegitim eingestuft werden. Entgegen des negativen Eindrucks, der durch einige Kritiker vermittelt wird, möchten wir Folgendes feststellen:

1. Forschung zu parapsychologischen Phänomenen (PSI) wird von zahlreichen akkreditierten Universitäten und Forschungszentren in der ganzen Welt und von Akademikern aus unterschiedlichen Fachbereichen, die alle in wissenschaftlicher Methodik geschult sind, durchgeführt (etwa 80 Forscher mit Doktortitel wurden allein in Großbritannien für Forschung zu PSI-Themen ausgezeichnet). Diese Forschung findet seit über einem Jahrhundert statt - trotz des bestehenden Tabus diese Themen zu erforschen, trotz des Fehlens jeglicher Forschungsgelder und trotz persönlicher und beruflicher Angriffe. Die Parapsychologische Vereinigung (Parapsychological Association) ist seit 1969 ein Partner der AAAS (American Association for the Advancement of Science) [der amerikanischen Vereinigung zur Förderung der Wissenschaft - der größten weltweiten Vereinigung dieser Art]. Mehr als 20 Nobelpreisträger und viele andere bedeutende Wissenschaftler haben sich für die Erforschung von PSI-Phänomenen ausgesprochen oder sogar selbst auf diesem Gebiet geforscht.

2. Trotz der negativen Einstellung von Herausgebern und Gutachtern bezüglich des Themas, werden immer wieder Forschungsergebnisse in durch Gutachter geprüften Journalen aus den Bereichen Psychologie, Neurowissenschaften und Physik publiziert, welche für die Validität von PSI-Phänomenen sprechen.

3. Zunehmende experimentelle Kontrolle hat nicht dazu gerführt, dass die für PSI-Phänomene sprechenden Beweise verschwunden sind oder auch nur abgenommen haben, was durch zahlreiche Metaanalysen der jüngsten Vergangenheit belegt wurde.

4. Diese Metaanalysen und andere Studien weisen darauf hin, dass die Messdaten, die für PSI-Phänomene sprechen nicht durch Zufall oder Vorselektion [das unter den Tisch fallen lassen von Messungen, wo keine PSI-Effekte aufgeteten sind] erklärt werden können. Im Gegensatz zu anderen Disziplinen haben parapsychologische Fachzeitschriften sogar zur Publizierung von Null-Effekt-Ergebnissen und Parapsychologie-kritischen Artikeln angeregt. Es wurde sogar eine Vorab-Registrierung von PSI-Experimenten eingeführt, um die Forschungspraxis diesbezüglich zu verbessern.

5. Die Effektgrößen, über die in den meisten Metaanalysen berichtet wurde, sind zwar relativ klein und die Phänomene können nicht auf Kommando hin reproduziert werden, aber dies ist charakteristisch auch für Phänomene, die in anderen Disziplinen entdeckt wurden - wie z.B. komplexes menschliches Verhalten und Leistungsfähigkeit in den Bereichen Psychologie und Medizin.

6. Obwohl weitere Theorieentwicklung und Forschung zu überzeugenderen Erklärungenmodellen für PSI-Phänomene notwendig ist, verletzen PSI-Phänomene anscheinend keine physikalischen Naturgesetze, speziell wenn dabei moderne Theorien der Physik berücksichtigt werden, welche die klassischen Beschränkungen von Zeit und Raum transzendieren und zunehmend Beweise für Quanteneffekte in biologischen Systemen liefern.

Beim Ansatz, dass "außergewöhnliche Behauptungen mit außergewöhnlichen Beweisen untermauert werden müssen", liegt häufig ein Missverständnis bezüglich der ursprünglichen Intention dieses Satzes vor. Selbst bei einer fehlerhaften Interpretation bleibt unklar, was genau als "außergewöhnliche Behauptung" zu klassifizieren ist. Zum Beispiel galten viele heute wissenschaftlich anerkannte Phänomene wie die Existenz von Meteoriten, die Bakterientheorie beim Auslösen von Krankheiten oder die neuronale Entwicklung bei Erwachsenen lange Zeit als so außergewöhnlich, dass jegliche Beweise für ihre Existenz von zeitgenössischen Wissenschaftlern ignoriert oder abgelehnt wurden.
Es ist weiterhin unklar, was genau als "außergewöhnlicher Beweis" anerkannt würde und wer dabei die Anerkennungskriterien festlegt. Empirische Beweise a priori aufgrund von Befangenheit oder theoretischen Annahmen zurückzuweisen, basiert auf einem Misstrauen daran, dass der wissenschaftliche Prozess eigenständig in der Lage ist, diese Beweise zu diskutieren und zu beurteilen.
Die Unterzeichner dieses Aufrufs sind unterschiedlicher Ansicht darüber, in welchem Ausmaß PSI-Phänomene bereits als wissenschaftlich bewiesen angesehen werden können. Wir sind jedoch alle der Meinung, dass Wissenschaft einen undogmatischen, offenen, kritischen aber respektvollen Prozess darstellt, der eine gründliche Abwägung aller vorliegender Beweise erfordert. Dabei gilt es sowohl skeptisch bezüglich bestehender Annahmen als auch bezüglich solcher Annahmen zu sein, welche die bestehenden Annahmen in Frage stellen.

Unterzeichner

- Daryl Bem, emeritierter Psychologieprofessor, Cornell Universität, USA
- Etzel Cardeña, Thorsen Psychologieprofessor, Lund Universität, Schweden
- Bernard Carr, Professor für Mathematik und Astronomie, Universität von London, UK
- C. Robert Cloninger, Renard Professor für Psychiatrie, Genetik & Psychologie, Washington Universität in St. Louis, USA
- Robert G. Jahn, früherer Dekan für Ingenieurwissenschaften, Princeton Universität, USA
- Brian Josephson, emeritierter Physikprofessor, Universität von Cambridge, UK (Physik-Nobelpreisträger, 1973)
- Menas C. Kafatos, Fletcher-Jones-Stiftungs-Professor für Berechnungs-Physik, Chapman Universität, USA
- Irving Kirsch, Psychologieprofessor, Universität von Plymouth, UK & Medizindozent der Harvard Medical School, USA
- Mark Leary, Professor für Psychologie und Neurowissenschaften, Duke Universität, USA
- Dean Radin, Forschungsleiter, Institut für ganzheitliche Wissenschaften, & Fakultätsmitglied im Fachbereich Psychologie an der Sonoma State Universität, USA
- Robert Rosenthal, Professor, Universität von Kalifornien, Riverside, emeritierter Edgar Pierce Professor, Harvard Universität, USA
- Lothar Schäfer, emeritierter Professor für physikalische Chemie, Universität von Arkansas, USA
- Raymond Tallis, emeritierter Professor für Altersheilkunde, Universität von Manchester, UK
- Charles T. Tart, emeritierter Psychologieprofessor, Universität von Kalifornien, Davis, USA
- Simon Thorpe, Forschungsleiter CNRS (Gehirn und Kognition), Universität von Toulouse, Frankreich
- Patrizio Tressoldi, Forscher am Fachbereich Psycholgie, Universität von Padova, Italien
- Jessica Utts, Statistik-Professorin und Fachbereichsleiterin, Universität von Kalifornien, Irvine, USA
- Max Velmans, emeritierter Psychologieprofessor, Goldsmiths, Universität von London, UK
- Caroline Watt, Psychologie-Dozentin, Universität von Edinburgh, UK
- Phil Zimbardo, emeritierter Psychologieprofessor, Stanford Universität, USA

sowie

- P. Baseilhac, Forscher im Fachbereich theoretische Physik, Universität von Tours, Frankreich
- Eberhard Bauer, Abteilungsleiter, Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Freiburg, Deutschland
- Hans Bengtsson, Psychologieprofessor, Lund Universität, Schweden
- Michael Bloch, Psychologieprofessor, Universität von San Francisco, USA
- Stephen Braude, emeritierter Philosophieprofessor, Universität von Maryland Baltimore County, USA
- Richard Broughton, Dozent, Fachbereich Sozialwissenschaften, Universität von Northampton, UK
- Antonio Capafons, Psychologieprofessor, Universität von Valencia, Spanien
- Allan Leslie Combs, Doshi Professor für Bewusstseinsforschung, Kalifornisches Institut für ganzheitliche Studien, USA
- Deborah Delanoy, emeritierte Psychologieprofessorin, Universität von Northampton, UK
- Arnaud Delorme, Professor für Neurowissenschaften, Paul Sabatier Universität, Frankreich
- Vilfredo De Pascalis, Professor für allgemeine Psychologie, "La Sapienza" Universität von Rom, Italien
- Kurt Dressler, emeritierter Professor für Molekularspektrographie, Eidg. Techn. Hochschule Zürich, Schweiz
- Hoyt Edge, Hugh H. and Jeannette G. McKean Professor für Philosophie, Rollins College, USA
- Franco Fabbro, Professor für Kinder-Neuropsychiatrie, Universität von Udine, Italien
- Enrico Facco, Professor für Anästhesie und Intensivmedizin, Universität von Padua, Italien
- Wolfgang Fach, Forscher, Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Freiburg, Deutschland
- Harris L. Friedman, ehemaliger Forschungsprofessor für Psychologie, Universität von Florida, USA
- Alan Gauld, ehemaliger Lektor für Psychologie, Universität von Nottingham, UK
- Antoon Geels, emeritierter Professor für Religionspsychologie, Lund Universität, Schweden
- Richard Conn Henry, Akademieprofessor (Physik und Astronomie), The Johns Hopkins Universität, USA
- David J. Hufford, emeritierter Universitätsprofessor, Penn State College für Medizin, USA
- Oscar Iborra, Forscher, Abteilung für experimentelle Psychologie, Granada Universität, Spanien
- Harvey Irwin, ehemaliger Professor, Universität von New England, Australien
- Graham Jamieson, Dozent für humane Neuropsychologie, Universität von New England, Australien
- Per Johnsson, Leiter des Fachbereichs Psychologie, Lund Universität, Schweden
- Hideyuki Kokubo, Forscher, Institut für Bewusstseinsinformatik, Meiji Universität, Japan
- Jeffrey J. Kripal, J. Newton Rayzor Professor für Religionsforschung, Rice Universität, USA
- Stanley Krippner, Professor für Psychologie und ganzheitliche Forschung, Saybrook Universität, USA
- David Luke, Dozent, Fachbereich Psychologie und Beratung, Universität von Greenwich, UK
- Fatima Regina Machado, Forscherin, Universität von São Paulo, Brasilien
- Markus Maier, Psychologieprofessor, Universität München, Deutschland
- Gerhard Mayer, Forscher, Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Freiburg, Deutschland
- Antonia Mills, Professorin für indianische Kulturforschung, Universität von Northern British Columbia, Kanada
- Garret Moddel, Professor für Elektrotechnik, Informatik und Energietechnik, Universität von Colorado, Boulder, USA
- Alexander Moreira-Almeida, Psychologieprofessor, Universität Federal de Juiz de Fora, Brasilien
- Andrew Moskowitz, Professor für Psychologie und Verhaltensforschung, Aarhus Universität, Dänemark
- Julia Mossbridge, Fakultät für Psychologie, Northwestern Universität, USA
- Judi Neal, emeritierter Professor für Management, Universität von New Haven, USA
- Roger Nelson, ehemaliger Forscher, Princeton Universität, USA
- Alejandro Parra, Forscher im Fachbereich Psychologie, Universität Abierta Interamericana, Argentinien
- José Miguel Pérez Navarro, Dozent für Bilding, Internationale Universität von La Rioja, Spanien
- Gerald H. Pollack, Professor für Bioengineering, Universität von Washington, Seattle, USA
- John Poynton, emeritierter Biologieprofessor, Universität von KwaZulu-Natal, Südafrika
- David Presti, Dozent für Neurobiologie und Kognitionswissenschaft, Universität von Kalifornien, Berkeley, USA
- Thomas Rabeyron, Dozent für klinische Psychologie, Nantes Universität, Frankreich
- Inmaculada Ramos Lerate, Forscher im Fachbereich Physik, Alba Synchrotron Light Source, Barcelona, Spanien
- Chris Roe, Psychologieprofessor, Universität von Northampton, UK
- Stefan Schmidt, Professor, Europa Universität Viadrina, Deutschland
- Gary E. Schwartz, Professor für Psychologie, Medizin, Neurologie, Psychiatrie und Chirurgie, Universität von Arizona, USA
- Daniel P. Sheehan, Physikprofessor, Universität von San Diego, USA
- Simon Sherwood, Dozent für Psychologie, Universität von Greenwich, UK
- Christine Simmonds-Moore, Juniorprofessorin für Psychologie, Universität von West Georgia, USA
- Mário Simões, Psychiatrieprofessor, Universität von Lissabon, Portugal
- Huston Smith, emeritierter Philosophieprofessor, Syracuse Universität, USA
- Jerry Solfvin, Professor für indische Forschung, Universität von Massachusetts, Dartmouth, USA
- Lance Storm, Gastforscher, Universität von Adelaide, Australia
- Jeffrey Allan Sugar, Professor für Klinische Psychiatrie, Universität von Süd-Kalifornien, Los Angeles, USA
- Neil Theise, Professor für Pathologie und Medizin, The Icahn School of Medicine at Mount Sinai, USA
- Jim Tucker, Bonner-Lowry Professor für Psychiatrie und Neuroverhaltenswissenschaften, Universität von Virginia, USA
- Yulia Ustinova, Geschichtsprofessor, Ben-Gurion Universität der Negev, Israel
- Walter von Lucadou, Dozent an der Technischen Universität Furtwangen, Deutschland
- Maurits van den Noort, Forschungsleiter, Freie Universität von Brüssel, Belgien
- David Vernon, Dozent für Psychologie, Canterbury Christ Church Universität, UK
- Harald Walach, Professor, Europa Universität Viadrina, Deutschland
- Helmut Wautischer, Dozent für Philosophie, Sonoma State Universität, USA
- N.C. Wickramasinghe, Professor für Astrobiologie, Cardiff Universität, UK
- Fred Alan Wolf, ehemaliger Physikprofessor an der San Diego State Universität, sowie den Universitäten von Paris, London und der Hebrew Universität von Jerusalem
- Robin Wooffitt, Soziologieprofessor, Universität von York, UK
- Wellington Zangari, Psychologieprofessor, Universität von Sao Paulo, Brasilien
- Aldo Zucco, Psychologieprofessor, Fachbereich Allgemeine Psychologie, Universität von Padova, Italien

2) Dr. Dean Radin: Pionier der parapsychologischen Forschung

Dr. Dean Radin ist einer der Pioniere im Bereich parapsychologischer Forschung. 

Nach einer Ausbildung zum professionellen Konzertviolinist hatte Dean Radin zunächst Elektrotechnik studiert, darin einen Abschluss mit Auszeichnung erlangt und daraufhin Psychologie studiert, worin er schließlich seinen Doktortitel erhielt. Neben mehrjähriger Tätigkeit als Ingenieur ist er nun seit dem Jahr 2000 Forschungsleiter beim IONS Institut für ganzheitliche Wissenschaft in Kalifornien. Seine Website finden Sie unter diesem Link: http://www.deanradin.com

Seine Versuche speziell zu Telepathie als auch zu Vorwissen unseres Unterbewusstseins über unmittelbar bevorstehende Ereignisse zeigen deutlich, dass wir zahlreiche Phänomene unserer Realität mit einem rein materialistischen Weltbild nicht zufriedenstellend erklären können.

In den nachfolgenden Vorträgen und Interviews erhalten Sie einen ersten Einblick in seine Arbeit. Spezifischere Experimente und Studien werden in weiteren Artikeln dieser Rubrik "Bewusstseinsforschung" vorgestellt, z.B. in den Artikeln "Experimente zu Intuition und Vorahnung" oder "Belege für Informationsaustausch mittels Gedanken/Bewusstsein".


2.1 Ausgewählte Interviews & Vorträge


VIDEO: Dr. Dean Radin - Forschung zu Bewusstsein und PSI-Phänomenen

30:15 Minuten, deutsche Übersetzung

Dieses Interview ist schon etwas älter (2011), eignet sich aber am besten, Dean Radin und das Thema Parapsychologie vorzustellen. Der anschließende Vortrag aus dem Jahr 2018 bietet sodann einen noch tieferen Einstieg.

00:00 Wieso untersuchen Sie Anomalien im Bereich Bewusstsein?
01:05 Wieso sind die Ergebnisse von Versuchen mit Zufallszahlengeneratoren signifikant?
02:55 Worum geht es bei "Anstarr-Experimenten" und wie wurden sie entwickelt?
04:30 Wieso werden PSI Effekte von der Mainstream-Wissenschaft ignoriert?
10:30 Wieso ist die Erforschung von erweitertem Bewusstsein ein Tabuthema?
12:45 Was hat es mit Experimenten zu Vorahnung / Wissen über die Zukunft auf sich?
21:40 Nehmen Probanden die "tatsächliche" oder die "wahrscheinlichste" Zukunft wahr?
24:10 Wie wird sich die PSI-Forschung in Zukunft weiterentwickeln?
27:15 Was sind die philosophischen Implikationen der Bewusstseinsforschung?
28:20 Gibt es einen bewusstseinsbasierten Aspekt bei der Erschaffung der physischen Realität?
30:00 Ende des Interviews

VIDEO: Dr. Dean Radin - Psi und Parapsychologie

44:49 Minuten, deutsche Übersetzung

In diesem Vortrag vom August 2018 geht Dean Radin auf die falsche Wahrnehmung von Parapsychologie und Psi-Phänomenen in der Bevölkerung ein und er stellt die historischen Wurzeln der Parapsychologie sowie neuste Forschungsergebnisse aus diesem Bereich vor. Dabei verweist er auf eine Reihe von Publikationen in anerkannten Wissenschaftsjournalen, sowie auf Bücher von Mainstream-Wissenschaflern, die den Materialismus als einzig gültiges Erklärungsmodell für Realität zunehmend in Frage stellen. Ein sehenswerter und auch teilweise unterhaltsamer Vortrag, gehalten im August 2018 auf der 61. Jahrestagung der "Parapsychological Association" (https://www.parapsych.org/).

VIDEO: Dr. Dean Radin - Experimente zu Geist und Materie 

28:36 Minuten, deutsche Übersetzung

In diesem Vortrag vom Oktober 2014 stellt Dean Radin eine Reihe seiner Experimente und Forschungsergebnisse vor, bei denen Versuchspersonen rein durch Gedanken unterschiedliche physikalische Systeme beeinflussen sollten. Neben Laborexperimenten hat Dean auch Experimente mit Versuchspersonen in der ganzen Welt über das Internet durchgeführt, wobei die Versuchsperson die Aufgabe hatte, durch Gedankenkraft den Versuchsaufbau in Dean's Labor in Kalifornien zu beeinflussen. Allein an diesem Experiment haben 5000 Personen teilgenommen.

00:45 Drei Blinkwinkel: Mysterium der Physik, Interpretation und Experimente
01:40 Das Messproblem in der Quantenmechanik, Beobachtereffekt
05:30 Experimente - Kollaps der Wellenfunktion durch Beobachtereffekt
10:25 Experimente - Mentale Beeinflussung eines Doppelspaltsystems
13:00 Experimente - Zeitverzögerung des Verstands, Vergleich von Modell und Messung
15:25 Experimente - Internetexperiment mit 5000 Personen -> Abstand macht keinen Unterschied
20:05 Experimente - Einzel-Photonen-Experimente mit gleichzeitiger EEG-Messung
24:05 Experimente - Burning Man 2013 - Versuch mit 6 Zufallszahlengeneratoren
25:05 Experimente - Burning Man 2014 - Versuch mit 10 Quantenrauschgeneratoren
26:50 Fazit, Danksagung und Dean's Literaturtipps

VIDEO: Dr. Dean Radin - Was ist Synchronizität ?

07:55 Minuten, deutsche Übersetzung

In diesem deutsch synchronisierten Interview aus dem Jahr 2014 spricht Dean Radin über eine ungewöhnliche Synchronizitätserfahrung, die er im Jahr 2000 hatte und die dazu führte, dass Dean sich Gedanken darüber gemacht hat, wie Synchronizitäten funktionieren könnten.

VIDEO: Dean Radin - Men who stare at photons, Part 1

24:30 Minuten, englisch

Im Januar 2013 hat Dean Radin einen Vortrag auf der Electric Universe Konferenz in Albuquerque gehalten. In seinem Vortrag berichtet er über die Ergebnisse unterschiedlicher Telepathie-Versuche, die er durchgeführt hat. Außerdem wird über Versuche zu den Auswirkungen von Geist auf Materie berichtet.

00:25 Einführung, paranormale Phänomene, Anekdoten
02:55 PSI Taxonomie, Erklärungen, Werkzeuge, Laborexperten
05:20 2 generelle Theorien: Neurowissenschaft versus Bewusstsein
06:30 IONS Faraday-Käfig, elektromagnetische Ruhe erleben
07:30 Ergebnisse von Telepathie-Experimenten, Ganzfel
15:05 Alternative Erklärungen, Reaktion von Skeptikern
17:50 Telepathie-Experimente über Gehirnmessungen (EEG & MRI)
22:55 Studien zu Telepathie in Mainstream-Zeitschriften

VIDEO: Dean Radin - Men who stare at photons, Part 2

27:26 Minuten, englisch

0:00:20 Geist-Materie-Wechselwirkung, Quantenmechanik & Bewusstsein
0:02:30 372 Veröffentlichungen zu Zufallszahlenexperimenten
0:04:50 Schrödinger's Katze, Dean's Interferometer-Experimente
0:09:20 Dean's Doppelspalt-Laborexperimente und ihre Ergebnisse
0:17:25 Dean's Online-Doppelspaltexperiment und seine Ergebnisse
0:20:25 Einflüsse des Geistes auf Materie, Dean's nächstes Buch
0:23:20 Umfeldeinflüsse auf Bewusstsein über PSI-Effekte
0:25:55 Infos zu Dean Radin und dem Institute of Noetic Sciences (IONS)

VIDEO: Dr. Dean Radin & Tom Campbell - Bewusstsein, Realität und Wissenschaft

85 Minuten, deutsche Übersetzung

In diesem Interview aus dem Jahr 2012 unterhalten sich Dean Radin und Thomas Campbell über unterschiedliche Themen aus den Bereichen Bewusstsein, Realität und Wissenschaft. Neben einer Diskussion über unterschiedliche Erkenntnisse und Versuchsergebnisse aus dem Bereich der Quantenphysik und der Parapsychologie diskutieren sie schließlich über Versuche, mit denen sich Tom Campbells's "My Big Toe"-Theorie überprüfen lassen könnte. Zu Thomas Campbell's Realitätsmodell finden Sie auf dieser Website einen eigenen Artikel in der Rubrik "Philosophie und Metawissenschaft" --> Thomas Campbell's "My Big Theory of Everything"

0:01:15 Was ist Bewusstsein? Individuelles Bewusstsein & Bewusstsein als Informationsfeld
0:06:10 Forschung zu paranormalen Erfahrungen und altertümliche, ganzheitliche Weisheiten
0:14:30 Tom's MBT-Theorie und ihre Anwendung auf das Messproblem der Quantenphysik
0:19:55 Individueller Informationsdatenstrom in einer virtuellen Realität
0:23:05 Delayed Choice Quantum Eraser-Experiment, Teilchen als Wahrscheinlichkeitsverteilungen
0:25:45 Wieso ist die Lichtgeschwindigkeit konstant?
0:27:40 Leben wir im Film Matrix? Platon's Höhlengleichnis, Computer mit Bewusstsein
0:32:10 Freier Wille, Grafikverzögerung bei virtuellen Realitäten, Bereitschaftspotenzial
0:38:10 Vorwissen über Ereignisse die Jahre in der Zukunft liegen, Lebensziele, lenkende Eingriffe
0:45:05 Überprüfung von Tom's Theorie durch Versuche mit "rückwärtsgerichteter Kausalität"
0:51:05 Dean's Ideen zu Doppelspaltexperimenten um Tom's Theorie zu überprüfen
0:56:20 Bill Tiller's Versuche zur PH-Wert-Modifikation von Wasser durch Gedanken
0:57:40 Experimente zur Modifikation einer Wahrscheinlichkeitsverteilung durch Gedanken
0:59:20 Planung einer Zusammenarbeit zwischen Dean und Tom um Experimente durchzuführen
1:03:55 Dean's Forschungsergebnisse, experimentelle "Beweise" für parapsychologische Phänomene
1:06:00 Naturgesetze, wissenschaftliche Theorien, PEAR-Labs Versuche
1:11:30 Wo steht die Wissenschaft in 10 Jahren speziell bezüglich paranormaler Phänomene?
1:13:50 Tom's Prognose für zwei anstehende Paradigmenwechsel der Wissenschaft bezüglich Realität
1:20:20 Weise Nutzung moderner Technologie anstelle von Selbstzerstörung
1:22:10 Ein schneller kultureller Umbruch dank des Informationszeitalters
1:24:30 Ende des Interviews

VIDEO: Dean Radin - Science and the taboo of psi

95 Minuten, englisch

In diesem englischsprachigen Vortrag aus dem Jahr 2008 geht Dean Radin der Frage nach, ob Telepathie, Hellsichtigkeit und andere Psi-Fähigkeiten wirklich existieren. Die Mehrheit der Bevölkerung glaubt an diese Fähigkeiten, aber weniger als ein Prozent aller Mainstream-Forschungs-Institutionen besitzt einen Fachbereich, der in diesem Gebiet forscht. Wieso wird einem Thema, an dem so weitverbreitetes Interesse besteht, mit so überwältigendem Schweigen in der Wissenschaft begegnet? Die Antwort liegt nicht am Fehlen wissenschaftlicher Beweise oder dem Mangel an wissenschaftlichem Interesse sondern es liegt eher an einem Tabu. Dean diskutiert die Natur dieses Tabu, zeigt einige empirische Beweise sowie kritische Reaktionen auf und spekuliert über deren Bedeutung.

VIDEO: Dr. Dean Radin - Forschung am "Globalen Bewusstseinsprojekt"

13:53 Minuten, deutsche Übersetzung

In diesem deutsch synchronisierten Interview stellt er das Global Consciousness Project (globales Bewusstseinsprojekt) der Princeton Universität vor und er geht auf die Entstehungsgeschichte des Projekts und seine Hintergründe ein. Seit seinem Start im Jahr 1998 hat das globale Bewusstseinsprojekt (Global Consciousness Project (GCP)) an der Princeton Universität kontinuierlich die Daten von etwa 70 Zufallszahlengeneratoren aufgezeichnet, die über die ganze Welt verteilt sind.

Hier der Link zum Global Consciousness Project: https://noosphere.princeton.edu/

00:15 50 Jahre Forschung zur Auswirkung des menschlichen Geistes auf Materie
02:40 Auswirkung von Aufmerksamkeit und Meditation auf Zufallszahlengeneratoren
04:00 Versuche beim O.J.Simpson-Prozess und der Beerdigung von Prinzessin Diana
06:10 Gründung des globalen Bewusstseinsprojekts, Messungen vom 11.9.2001
08:50 Unklare Kausalitätsbeziehung, gibt es ein kollektives Bewusstsein ?
09:40 Östliche und westliche Weltsicht, unterschiedliche Interessensschwerpunkte
10:30 Meditationserfahrungen, übernatürliche Fähigkeiten, Remote Viewing
11:50 Westliche Forschung zu nicht-lokalem Bewusstsein, mystische Erfahrungen
12:55 Östliche Sichtweise zu Bewusstsein: Bewusstsein ist überall

AUDIO: Ergänzung - Kritik am "Global Consciousness Project"

48:24 Minuten, englisch, mp3-Download

http://media.blubrry.com/skeptiko/s/content.blubrry.com/skeptiko/sekptiko-74-dr-roger-nelson.mp3

In diesem Interview geht Dr. Roger D. Nelson von der Princeton Universität und Leiter des "Global Consciousness Projekt" auf Kritikpunkte ein, die von Skeptikern bezüglich des globalen Bewusstseinsprojekts vorgebracht wurden. Es ist ein interessantes Interview speziell für Menschen, die etwas mehr über die Kritik bezüglich der Auswertung der Messdaten sowie der Anschuldigung des Hintricksens bei der Auswahl des Messzeitfensters erfahren möchten.

01:00 Dean Radin's Antwort auf Kritiker des globalen Bewusstseinsprojekts
05:55 Reaktionen von Skeptikern - Sind sie ehrlich und aufgeschlossen?
10:45 Eine Antwort auf die Kritik von Scargle (XOR und Datenauswertung)
14:10 Prospektive Ereignisse versus retrospektive Ereignisse, fehlende Theorie
18:20 Zufallszahlengeneratoren, frühere Forschung zur Auswirkung von Absicht
22:05 9/11 - ein ungewöhnlicher Tag in den GCP Daten, Antwort an Kritiker
27:55 Voraussehen von Ereignissen, GCP Daten sind öffentlich verfügbar
31:40 Fehlen einer alternativen Erklärung, Auswertung von Statistiken
34:55 Positive Aspekte von Skeptikern, einige haben das Projekt verbessert
36:20 Wie verändert die Auseinandersetzung mit den GCP Daten unsere Weltsicht?
43:00 Ende des Interviews / Emailaustausch zwischen Alex und Skeptiker Brian Dunning


2.2 Eine der allerersten Studien von Dean Radin: Beweise für bewusstseinsbezogene Anomalien in physikalischen Zufallssystemen (Foundations of Physics, Ausgabe 19, Nr. 12, 1989)


Foundations of Physics, Ausgabe 19, Nr. 12, 1989 - Download:


Autoren:

- Dr. Dean Radin, zur Zeit der Studie Wissenschaftler im Fachbereich Psychologie, Universität von Princeton
- Dr. Roger D. Nelson, Universität von Princeton
Zusammenfassung:
Spekulationen über die Rolle von Bewusstsein in physikalischen Systemen findet man häufig in der Literatur über die Interpretation von Quantenmechanik. Während nur drei experimentelle Untersuchungen zu diesem Thema in Physikjournalen erschienen sind, gibt es mehr als 800 relevante Experimente dazu in der parapsychologischen Literatur.
Ein solider Grundstock an empirischen Beweisen zu diesem Thema wurde unter Anwendung von Meta-Analysetechniken untersucht, um dadurch die methodologische Qualität und die Effektgröße dieser Studien zu bestimmen. Die Daten weisen unter Versuchsbedingungen (also wenn mentale Einflussnahme stattfand) eindeutige nicht zufällige Effekte auf, während unter Kontrollbedingungen (also wenn keine mentale Einflussnahme stattfand) rein zufällige Effekte beobachtet wurden.
Diese quantitative Literaturanalyse stimmt mit den Feststellungen zweier früherer wissenschaftlicher Nachprüfungen überein. Es liegt nahe, dass eine bewusstseinsbasierte Anomalie in physikalischen Zufallssystemen existiert.
Ergebnisse:
In dieser Veröffentlichung haben wir Ergebnisse aller uns bekannter Experimente zusammengefasst, die den Einfluss von Bewusstsein auf das statistische Verhalten von Zufallszahlengeneratoren untersucht haben. Die über alle Experimente hinweg beobachtete Effektgröße kann nicht durch methodische Fehler oder selektive Berichterstattung (das unter den Tisch fallen lassen von Studien, die keine positiven Effekte aufweisen) erklärt werden.
Nach Evaluierung aller verfügbaren - publizierten und unpublizierten - Beweise und einer Berücksichtigung der gängigen Kritikpunkte an dieser Art von Daten, ist es schwierig nicht zur Schlußfolgerung zu gelangen, dass unter bestimmten Umständen Bewusstsein mit physikalischen Systemen interagiert. Ob sich dieser Effekt irgendwann mal als übersehenes Artefakt der Methodologie, als heute noch unbekannter bioelektrischer Störeinfluss sensitiver elektronischer Geräte oder als empirischer Beitrag zur Philosophie des Geistes erweisen wird, kann nicht abschließend beurteilt werden.

3) Weitere Forscher und Studien auf dem Gebiet der Parapsychologie


3.1 Prof. Robert Jahn: Das hartnäckige Paradoxon übersinnlicher Phänomene


Robert Jahn ist emeritierter Dekan des Instituts für Ingenieurwissenschaft der Princeton University. 

Er war in seiner Laufbahn Mitglied zahlreicher Institutionen, unter anderem der American Physical Society, des American Institute of Aeronautics and Astronautics und des NASA Space Science and Technology Advisory Committee.

In 1976 erhielt Dr. Robert Jahn die Anfrage einer Studentin, auf dem Gebiet der Auswirkung menschlicher Absicht auf Zufallsgeneratoren forschen zu dürfen. Obwohl er zunächst skeptisch war, betreute er das Projekt persönlich und war perplex bezüglich den Ergebnissen. Dies führte dazu, dass er in 1979 das Princeton Engineering Anomalies Research (PEAR) Labor gründete. Eine seiner früheren Studien aus dem Jahr 1982 finden Sie hier kurz zusammengefasst. Daran anschließend finden Sie ein deutschsprachiges Interview mit Prof. Robert Jahn.

Das hartnäckige Paradoxon übersinnlicher Phänomene aus Sicht der Ingenieurwissenschaften (Proceedings of the IEEE, Ausgabe 70, Nr. 2, Februar 1982)

Download:

https://irenaroglic.si/wp-content/uploads/slo/znanclanki/IEEE_PEAR%201982.pdf

Autor:

Prof. Robert Jahn, Professor für Ingenieurwissenschaften, Dekan des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften an der Princeton Universität

Zusammenfassung:

Obwohl sogenannte übersinnliche Phänomene während der gesamten Menschheitsgeschichte das Interesse vieler Menschen auf sich gezogen haben, fand individuelle Forschung dazu erst während der letzten 100 Jahre und systematische akademische Forschung sogar nur während der letzten 50 Jahre statt.

Während der letzten Jahre haben respektierte Forschungslaboratorien unterschiedlichster wissenschaftlicher Fachbereiche Beweise hervorgebracht, die nahelegen, dass es dem menschlichen Bewusstsein in bestimmten Fällen möglich ist:

- Zugriff auf Informationen zu erlangen, die über keinen der 5 Sinne wahrnehmbar waren (ESP = außersinnliche Wahrnehmung)
- das Verhalten physischer Systeme oder Prozesse mental zu beeinflussen (PK = Psychokinese)

Selbst die gründlichsten und aufwändigsten dieser Studien weisen ein charakteristische Dilemma auf: Die experimentellen Ergebnisse lassen sich nur selten im strikt wissenschaftlichem Sinn replizieren. Allerdings liegen die ungewöhnlichen Messergebnisse weit jenseits dessen, was sich durch reinen Zufall erklären ließe und einige häufig beobachtete Eigenschaften finden sich im breiten Spektrum der beobachteten Effekte.

Zahlreiche Versuche theoretische Modelle zu entwickeln, haben bisher nur wenig dazu beigetragen, die experimentellen Ergebnisse zu erklären. Sie haben jedoch dazu geführt, dass die Rolle von Bewusstsein bei der Bestimmung der physischen Realität grundsätzlich überdacht wurde. Weitere gründliche Forschung in diesem Bereich ist deshalb berechtigt, aber nur durch anerkannte und technisch einwandfreie Experimente, die in umfangreichen Datenbanken gespeichert werden können. Dabei muss die Aufmerksamkeit der Wissenschaft auf die relevanten Faktoren gerichtet werden und es bedarf einer konstruktiveren Zusammenarbeit mit den diesem Thema gegenüber kritisch eingestellten Forschern.

Diese Studie stellt auf 35 Seiten unterschiedlichste Forschungsergebnisse aus dem PSI- und PK-Bereich vor und geht auch auf die weitere Erforschbarkeit dieser Themen ein.

VIDEO: Robert Jahn - PSI-Forschung der Princeton Universität (PEAR)

17:44 Minuten, deutsche Übersetzung

Zwischen 1979 und 2007 wurden an der Princeton Universität in den USA durch den Dekan des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften Dr. Robert Jahn und seine Mitarbeiter eine Vielzahl an PSI-Experimenten durchgeführt, bei denen die Auswirkungen von Gedanken auf Materie untersucht wurde. Die Ergebnisse der Versuche sind eindeutig: Zufallszahlengeneratoren sowie andere Zufallsprozesse lassen sich durch menschliche Absicht beeinflussen. Da diese Forschungsergebnisse nicht ins gegenwärtige materialistische Weltbild passen, wurden sie in der Mainstreamwissenschaft einfach ignoriert und eine Publikation in Wissenschaftsmagazinen war aufgrund der kontroversen Thematik unmöglich. Dieses Video stellt die Forschungsergebnisse in kompakter Weise vor.


3.2 Prof. Adrian Parker: Eine Übersicht der Beweise für PSI-Phänomene


Adrian Parker ist emeritierter Psychologieprofessor, Universität von Göteborg, Schweden.

Zusammen mit Göran Brusewitz, Präsident der schwedischen Gesellschaft für Parapsychologieforschung, hat er anhand einer kritischen Überprüfung verschiedener Studien eine Übersicht zu Beweisen für paranormale Phänomene erstellt. Nachstehend wird der entsprechende Artikel der beiden Autoren in Kurzform vorgestellt.

Hier geht es zur Website von Prof. Parker an der Universität vom Göteborg: https://www.gu.se/en/about/find-staff/adrianparker

Eine Übersicht zu Beweisen für PSI-Phänomene (Europäisches Journal für Parapsychologie, 2003, Ausgabe 18) 

Download:


Dieser Artikel verfolgt das Ziel, die primären Quellen zu Studien über PSI-Phänomene für eine kritische Überprüfung zusammenzustellen. Obwohl diese Liste nicht erstellt wurde, um überzeugende Beweise für PSI-Phänomene zu liefern, so verfolgt sie doch das Ziel, Ressourcen für die weitere Erforschung der Thematik zu mobilisieren. Die beobachteten Effekte sind nicht vernachlässigbar und sie sind replizierbar, obwohl offensichtlich ist, dass die Effekte in vielen Fällen vom Experimentator und den Probanden abhängen. Diese Zusammenstellung enthält Quellen wie klassische Studien, Metaanalysen von replizierten Studien, Versuche mit besonders begabten Probanden, Experimente zur Beweisführung, sowie eine kritische Auseinandersetzung mit diesem Forschungsbereich. Wo dies möglich war, wurden Webseitenadressen und Links angegeben, wo diese Quellen verfügbar sind. Theoriebasierte Forschung ist dringend notwendig, speziell um den Einfluss des Experimentators auf die Versuchsergebnisse zu erklären.

Schlussfolgerungen (Auszug):

Basierend auf dieser Übersicht scheint es relativ klar, dass - unabhängig von der Interpretation einzelner Studien - das Gesamtergebnis auf einen unerklärlichen Informationstransfer hindeutet und dass die beobachteten Effekte nicht marginal sind und repliziert werden können.

Obwohl die Replikation der Phänomene nicht allen Forschern gelingt, sind die PSI-Effekte doch in einem Ausmaß replizierbar, das sinnvolle und produktive Forschung ermöglicht. Dies passt gut zur Schlussfolgerung, die Jessica Utts (1996) in ihrem Bericht über von der US-Regierung finanzierter Forschung zu Remote Viewing gezogen hat: Es gibt einen kleinen bis mittleren Effekt. Forscher Ray Hyman (1996) beurteilt den Fortschritt in diesem Forschungsbereich nicht so positiv wie Utts, aber beide stimmen darin überein, dass die Forschung fortgesetzt werden sollte und dass sie durch Universitäten unterstützt werden sollte, was jedoch nicht geschehen ist.

Was die Forschung im parapsychologischen Bereich so schwierig macht, ist der Einfluss des Experimentators auf die Versuchsergebnisse. Dies wird manchmal als Erklärung für fehlgeschlagene Experimente herangezogen aber selbst bei erfolgreichen Experimenten ist dieser Einfluss deutlich erkennbar. Dann wird oft vernachlässigt, dass PSI-Effekte auf PSI-Fähigkeiten des Experimentators zurückzuführen sein könnten. Da dies ein wenig erforschter Bereich ist, wurde er in dieser Analyse nicht berücksichtigt.

Der positive Aspekt dabei ist: Wenn der richtige Experimentator mit den richtigen Probanden die richtige Methodik anwendet, werden große und nachweisbare Effekte erzielt und es sind diese Bedingungen unter denen genauer erforscht werden sollte, wie der beobachtete Prozess funktioniert.


3.3 Prof. Stephen Braude: Parapsychologische Forschung 


Stephen Braude ist emeritierter Philosophieprofessor der Universität von Maryland Baltimore County.

Er studierte Philosophie und Englisch am Oberlin College und der Universität von London. Im Jahr 1971 erhielt er seinen Doktortitel der Philosophie von der Universität Massachusetts.

Stephen Braude entwickelte ein Interesse am Paranormalen und begann Forschungsergebnisse der Parapsychologie vor dem Hintergrund ihrer philosophischen Bedeutung zu analysieren. Als Folge seiner eigenen Forschung wurde er Präsident der "Parapsychological Association" und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Stephen Braude ist Autor von mehreren Büchern über paranormale und philosophische Themen.

VIDEO: Prof. Stephen Braude - Parapsychologische Forschung

14:56 Minuten, deutsche Übersetzung

Dies ist ein kurzes Interview des Fernsehsenders der Universität von Maryland. Bei 6:00 berichtet Stephen über den Fall einer Hausfrau, auf deren Haut sich eine goldartige Folie in großen Mengen bildet und es ist unerklärlich, wie das Material entsteht. Stephen hat die Frau getroffen und konnte sich selbst von dem Effekt überzeugen. Er zeigt in diesem Interview Bilder und Videos von der Frau.

VIDEO: Prof. Stephen Braude on the Photographs of Ted Serios

82 Minuten, englisch

In diesem englischen Vortrag stellt Stephen einige der interessantesten Fälle seiner Erforschung des Paranormalen vor. Der Hauptfokus des Vortrags liegt auf Ted Sorios, einem Mann, der in der Lage war, mentale Bilder auf Polaroid-Fotos zu projizieren. Der Vortrag beginnt bei 8:10, der Teil zu Ted Serios beginnt bei 41:20


3.4 Prof. Günther Ewald: Synchronizität und Quantenverschränkung


Prof. Dr. Günther Ewald studierte Mathematik, Physik, Chemie, Philosophie an der Universität Mainz und promovierte und habilitierte sich in Mathematik.

Nach Forschungstätigkeit in den USA wurde er 1964 an die Uni Bochum berufen, die er von 1973 bis 1975 als Rektor leitete. Er war unter anderem an den Universitäten von Rom, Zürich (ETH), Vancouver, Kabul, Santiago (Chile) und Valparaiso tätig. Seit seiner Emeritierung im Jahr 1994 betrieb er intensive Forschung zu Nahtoderfahrungen. Er verstarb 2015.

VIDEO: Vortrag von Prof. Günther Ewald - Synchronizität und Quantenverschränkung

49:52 Minuten, deutsch

In diesem Vortrag auf dem Quantica-Kongress in Heidelberg 2011 berichtet er über einen wirklich interessanten Aspekt der Wissenschaftsgeschichte: Den Austausch zwischen Physik-Nobelpreisträger Prof. Wolfgang Pauli und Psychiater Carl Gustav Jung zu parapsychologischen Themen.

00:10 Naturalistisches Weltbild und paranormale Phänomene
02:35 Psychokinetische Fähigkeiten von Physiker Prof. Wolfgang Pauli (interessant)
05:00 Erster Kontakt zwischen Pauli und C.G. Jung, dokumentierter Briefwechsel
08:15 Definition von Synchronizität, Synchronizitäten von Pauli und Jung
11:30 Psychoider Archetyp als Brücke zwischen Geist und Materie
17:30 Einstein's spukhafte Fernwirkung, Quantenverschränkung
19:00 Bedeutung von Quantenverschränkung und Nichtlokalität
24:00 Nachweis von Nichtlokalität durch Bell's Experimente
38:35 Bedeutung von Quantenverschränkung für Synchronizität, weitere Forschung
42:15 Dean Radin's Telepathie-Experimente
46:15 Pauli & Jung, neues Wirklichkeitsverständnis, Anwendung der Quanteverschränkung


3.5 Dr. Diane H. Powell: Das ESP Enigma (außersinnliche Wahrnehmung)


Diane H. Powell ist Ärztin und hat sowohl Medizin, Psychiatrie und Neurologie an der Johns Hopkins University School of Medicine studiert. 

Sie war außerdem an der Fakultät der Harvard Medical School tätig und ist Mitglied eines Thinktanks zu menschlichem Bewusstsein am Salk Institut in Kalifornien. Diane hat im Jahr 2009 ein Buch über ihre wissenschaftliche Forschung zu ESP Phänomenen geschrieben. Der englische Titel lautet "The ESP Enigma", die deutsche Übersetzung trägt den Titel "Das Möbius-Bewusstsein".

AUDIO: Dr. Diane H. Powell - Das ESP Enigma

40:18 Minuten, deutsch, mp3-Download

http://media.blubrry.com/skeptiko/s/content.blubrry.com/skeptiko/skeptiko-197-diane-powell.mp3

In diesem englischen Interview spricht Dr. Powell über ihre Forschung zu ESP Phänomenen, wieso sie sich dafür zu interessieren begann, welche persönlichen paranormalen Erfahrungen sie in ihrem Leben gemacht hat und was für Experimente sie in naher Zukunft plant.

0:01:40 Vorstellung von Dr. Diane Powell
0:03:10 Der schwierige Weg Wissenschaft auf ESP Phänomene anzuwenden
0:05:00 Diane's eigene paranormale Erfahrungen (interessant)
0:11:40 Die Neurowissenschaften auf ESP anwenden, Diane's Buch
0:14:00 Wird Wissenschaft jemals menschliches Bewusstsein erklären können?
0:19:00 Forschung zu Nahtod-Erfahrungen, transzendentale Erfahrungen
0:24:00 Die großen Fragen des Lebens angehen, Forschung zu Autisten mit Inselbegabung
0:28:45 Diane's Ansatz und ihre Experimente, keine Paradigmenwechsel in naher Zukunft?
0:33:10 Beziehung von Gehirn und Bewusstsein, holographisches Universum
0:36:00 Eine höhere Ordung im Universum
0:38:20 Diane's Pläne für die nahe Zukunft, ihre Reise nach Indien
0:39:30 Ende des Interviews


3.6 Sheldrake, Keen, Fontana: Wissenschaftliche Forschung zu Paranormalem


Dr. Rupert Sheldrake ist Biochemiker und hat eine Theorie "morphogenetischer Felder" entwickelt.

Diese Theorie geht davon aus, dass der menschliche Geist sich über die Grenzen des Gehirns in Form von Feldern ausdehnt und dass Phänomene wie Telepathie so erklärt werden können. Rupert's Theorie wird ausführlicher in der Rubrik "Philosophie und Metawissenschaft > Rupert Sheldrake's Wissenschaftskritik" behandelt.

Montague Keen war Journalist und Forscher auf dem Gebiet spiritistischer und paranormaler Phänomene. Er hat im Jahr 1999 einen ausführlichen Bericht über seine Forschungsergebnisse veröffentlicht. Montague Keen starb am 15. Januar 2004.

Dr. David Fontana war Professor für Psychologie und hatte ein besonderes Interesse an transpersonaler Psychologie. Er war Präsident der Gesellschaft für psychologische Forschung (SPR). Er starb 2010.

In der folgenden Doku kommen die oben genannten Forscher mit je unterschiedlichen Beiträgen zu Wort. Sollte Sie die Tatsache abschrecken, dass die Doku auf einem Kanal namens UFO-TV ausgestrahlt wurde, sei Ihnen der Besuch der Rubrik "Wissenschaftliche Rätsel und Anomalien > UFOs und Außerirdische" nahegelegt, in der Indizienbeweise für die Realität des UFO-Phänomens vorgestellt werden.

VIDEO: AFTERLIFE INVESTIGATIONS - Interview mit Dr. Rupert Sheldrake

38:08 Minuten, englisch

Im Interview behandelte Themen: Alle Physik basiert auf metaphysischen Annahmen, Telepathie als Feldphänomen, bewusste Wahrnehmungen während keine Gehirnströme messbar sind, außerkörperliche Erfahrungen, der Traumkörper - was erlebt unser Bewusstsein während Träumen, Luzide Träume, mit toten Menschen kommunizieren, Leben nach dem Tod und Reinkarnation, Erinnerungen von Kindern an frühere Leben, Geburtsmale an Stellen wo die Person in einem früheren Leben eine Verwundung erlitten hatte, wie morphogenetische Felder diese Effekte erklären können, Rupert's persönliche Erfahrungen bezüglich paranormaler Phänomene

VIDEO: AFTERLIFE INVESTIGATIONS - Interview mit Montague Keen

61 Minuten, englisch

Im Interview behandelte Themen: Vorstellung verschiedener paranormaler Phänomene, Entwicklung von Protokollen, die Betrug sicher ausschließen, persönliche Erfahrungen während Seancen (Lichtphänomene, Gedankenlesen von anwesenden Personen, Kommunikation mit verschiedensten Geistwesen durch Medien, Materialisierung und Dematerialisierung von Gegenständen die direkt vor der Dematerialisierung angefasst werden konnten, Bilder auf Polaroidfotos erzeugen, ohne dass diese je belichtet wurden, Aufnahmen mit Tonbandgeräten an die kein Mikrofon angeschlossen war), Gründe warum die geistige Welt solche seltsame Wege zur Kommunikation wählt und was mit uns nach dem Tod passiert.

VIDEO: AFTERLIFE INVESTIGATIONS - Interview mit Dr. David Fontana

13:45 Minuten, englisch

Zusammen mit Montague Keen nahm Dr. Fontana an zahlreichen Seancen teil und wurde dabei Zeuge von Lichtphänomenen, Kommunikation mit Geistwesen, der Materialisierung von Gegenständen und sich bewegenden Händen sowie einer Reihe anderer paranormaler Phänomene. David spricht in diesem Interview über seine Erkenntnisse bezüglich dem Leben nach dem Tod sowie nicht-physischer Realitäten.


3.7 Dr. Michael Nahm et al: Geistige Klarheitsmomente kurz vor dem Tod - Fallstudien


Dr. Michael Nahm ist Biologe und Mitglied der "Society for Psychical Research", der "Wissenschaftlichen Gesellschaft zur Förderung der Parapsychologie" und der"Parapsychological Association".

Zusammen mit Prof. Bruce Greyson (international bekannter Nahtodforscher), Dr. Emily Kelly und Prof. Erlendur Haraldsson (international bekannter Reinkarnationsforscher) hat er das Phänomen der „terminalen Geistesklarheit" untersucht. Dieses Phänomen von geistigen Klarheitsmomenten von teils schwer dementen Personen kurz vor deren Tod widerspricht der These, dass das menschliche Bewusstsein fest in der Biochemie des Gehirns „verankert“ ist. Es ist bisher aber kaum erforscht.

Terminal lucidity: A review and a case collection (Archives of Gerontology and Geriatrics 55(1):138-42)

Download:

´
Autoren:

Dr. Michael Nahm, Gesellschaft für Anomalistik, Freiburg
Prof. Bruce Greyson, Professor für Psychiatrie, Universität von Virginia, USA
Dr. Emily Williams Kelly, Fachbereich Psychiatrie, Universität von Virginia, USA
Prof. Erlendur Haraldsson, Psychologieprofessor, Universität von Island, Reykjavik, Island

Zusammenfassung:

Die unerwartete Rückkehr geistiger Klarheit und von Erinnerungen unmittelbar vor dem Tod von Patienten, die an schweren psychiatrischen und neurologischen Krankheiten leiden, haben wir "Terminal Lucidity" (Geistige Klarheitsmomente kurz vor dem Tod) genannt. In der medizinischen Literatur der letzten 250 Jahre wird mehrfach über dieses Phänomen berichtet, aber es findet nur geringe Beachtung. Wir untersuchen in dieser Veröffentlichung eine Vielzahl von Fällen (83 Fälle die von 55 unterschiedlichen Autoren - die meisten medizinisches Fachpersonal - festgehalten wurden), um dadurch dazu anzuregen, die Mechanismen zu erforschen, welche das Phänomen ermöglichen. Dies würde weitere Erkenntnisse sowohl in der Neurowissenschaft (bezüglich der Speicherung von Erinnerungen), der Wahrnehmung am Ende des Lebens, sowie der Behandlung tödlich verlaufender Krankheiten ermöglichen.

Die vorgestellten Fälle umfassen Patienten, bei denen eine schwere Schädigung des Gehirns vorliegt, wie z.B. durch Geschwüre, Tumore, Schlaganfälle, Gehirnhautentzündung, Demenz oder Alzheimer, Schizophrenie und affektive Geistesstörung. Einige dieser Fälle legen nahe, dass während dieser Phase geistiger Klarheit, Erinnerungen und Wahrnehmungsfähigkeit auf neurologische Prozesse zurückzuführen sind, die sich von denen eines normalen Gehirns unterscheiden. Durch tiefergehende Untersuchung dieser Fälle könnten tiefere Erkenntnisse über die Speicherung von Erinnerungen und Wahrnehmungsprozesse erlangt werden. Außerdem wäre dadurch die Entwicklung neuartiger Therapiemethoden möglich. Zusätzlich könnten dadurch Ärzte, Pflegepersonal sowie betroffene Familienangehörige auf solche Erfahrungen unmittelbar vor dem Tod des Patienten vorbereitet werden, um besser mit ihnen umgehen zu können.

VIDEO: Terminale Geistesklarheit: Wenn die Dunkelheit ein Ende findet (Interview mit Michael Nahm auf Thanatos TV)

25:02 Minuten, deutsch

00:08 Worum handelt es sich bei terminaler Geistesklarheit?
01:42 Was sind aus Ihrer Sicht besonders interessante Fallbeispiele?
04:02 Inwieweit wird dieses Phänomen bei Alzheimer-Erkrankten untersucht?
06:18 Hatte diese Arbeit Konsequenzen für Ihr persönliches Menschenbild?
07:29 Welche Zusammenhänge sehen Sie zwischen Nahtoderfahrungen und dem Phänomen der terminalen Geistesklarheit?
08:20 Das ist im Grunde das Phänomen der Sterbebettvisionen?
10:01 Gibt es für die Transmissionshypothese aus Ihrer Sicht wissenschaftliche Belege?
13:03 Haben Sie ein Erklärungsmodell dafür, welche Rolle das Gehirn für das Bewusstsein spielt?
15:29 Gibt es andere Hinweise darauf, dass Bewusstsein und Gehirn nicht unbedingt eng gekoppelt sein müssen?
17:47 Welche Bedeutung hat die Parapsychologie für Sie? Würden Sie sich für diesen Wissenschaftszweig einen anderen Stellenwert innerhalb der wissenschaftlichen Welt wünschen?
20:07 Haben Sie den Eindruck, dass es in Bezug auf die Parapsychologie so etwas wie Interessenswellen gibt? Wo stehen wir heute?
22:26 Welche Themen stehen aktuell im Fokus Ihrer Forschungsarbeit? 


3.8 Dr. Nancy L. Zingrone: Psychologische Korrelate des Aurasehens


Dr. Nancy Zingrone ist Psychologin und Bildungswissenschaftlerin.

Sie hat ihren Doktor in Psychologie an der University of Edinburgh erlangt, wo sie in ihrer Dissertation Methoden der Wissenschaftsgeschichte und -rhetorik sowie der diskursiven Psychologie verwendete, um Debatten über die Legitimität parapsychologischer Forschung zu untersuchen. In der nachstehenden Studie hat sie zusammen mit Dr. Carlos Alvarado und Natasha Agee von der Universität von Virgina (USA) das Phänomen des "Aurasehens" untersucht.

Psychologische Korrelate des Aurasehens: Psychische Erfahrungen, Dissoziation, Absorption und Synästhesie-ähnliche Erfahrungen (Australian Journal of Clinical and Experimental Hypnosis, Band. 37, Nr. 2, 2009)

Download:


Autoren:

- Dr. Nancy L. Zingrone, BA, MS, Assistenzprofessorin an der University of Virginia
- Dr. Carlos S. Alvarado, MA, MS, BA, Assistenzprofessor an der University of Virginia
- Natasha Agee, University of Virginia

Zusammenfassung:
In insgesamt 5 Studien – drei wurden zwischen 1995 und 1997 und zwei im Jahr 2007/08 durchgeführt – wurde die Hypothese aufgestellt, dass Individuen, die sich selbst als „Auraseher“ bezeichnen, häufiger auch von anderen dem Anschein nach psychischen, mystischen oder Klartraum-Erfahrungen und von einer größeren Anzahl unterschiedlicher psychischer Erfahrungen berichten als „Nicht-Auraseher“. In 2 von 5 Studien wurde die Hypothese aufgestellt, dass Auraseher ebenfalls ein ähnliches Verhältnis zu synästhesie-ähnlichen Erfahrungen, Dissoziation (gemessen mit der Dissociative Experiences Scale), Absorption (gemessen mit der Tellegen Absoprtion Scale) und Depersonalisation (gemessen mit der Cambridge Depersonalisation Scale) aufweisen.
Die Studien unterschieden sich ebenfalls hinsichtlich der Verwaltungssprache (Spanisch oder Englisch) und der Studienpopulation (von besonderen Interessengruppen über Studenten bis hin zu Angehörigen der breiten Öffentlichkeit). Mit Ausnahme von Klarträumen, hinsichtlich derer sich die Gruppen in Studie 3 und 5 erheblich voneinander unterschieden, wurden die in allen Studien aufgestellten Haupthyptothesen bestätigt. 2 von 5 Studien bestätigten das prognostizierte Verhältnis zwischen Aurasehen und Synästhesie und Persönlichkeitsvariablen. Alle 5 Studien lassen darauf schließen, dass die Erfahrungen mit Aurasehen mit der Behauptung, psychische oder mystische Erfahrungen gemacht zu haben, einhergeht. Die Konsistenz der Ergebnisse überraschte angesichts der unterschiedlichen Stichgruppen, Verwaltungssprachen und Untersuchungsorte.

Einige Details der fünf Studien:
Die Studien zeigten übereinstimmend, dass es über das Aurasehen weit weniger Erfahrungsberichte gibt als über andere Erfahrungen (z.B. außerkörperliche Erfahrungen oder Geistererscheinungen). Obwohl das Phänomen Aurasehen weniger häufig auftritt, geht es doch maßgeblich und ohne jeden Zweifel mit anderen Erfahrungen einher. Die Ergebnisse zeigen, dass, auch wenn nicht alle Menschen Auren sehen können, eine Vielzahl derer, die es können, auch andere Phänomene erleben.
Ein wesentlicher Teil der Probanden aus Studie 5 behauptet, Auren sehen zu können: Studie 1 (46%), Studie 2 (16%), Studie 3 (15%), Studie 4 (11%) Studie 5 (54%). Dass es in Studie 1 und 5 eine so große Anzahl an Probanden gibt, die Auren sehen können, lässt sich auf die Kriterien, nach denen die Probanden ausgewählt wurden, zurückführen (bei den Probanden in Studie 1 handelte es sich z. B. um Leser einer beliebten spanischen New Age-Zeitschrift). Die Anzahl der Menschen im repräsentativen Querschnitt, die von sich behaupten, Auren sehen zu können, beläuft sich auf 0 – 6 %.

4) Weiterführende Informationen und Buchtipps: